Mitten im Ersten Weltkrieg beschäftigte sich der k.k. Hofgestütsdirektor von Kladrub, Rudolf Motloch, in einem Artikel mit dem Titel „Welche Pferde sollen wir züchten?“ mit dem Pferdemodell der Zukunft. Eine brisante Frage, die angesichts der technischen Umwälzungen in ganz Europa diskutiert wurde. Im Krieg hatte sich gezeigt, dass die Kavallerie durch den Einsatz von Maschinengewehren als Angriffseinheit nutzlos geworden war und der Siegeszug der Eisenbahnen hatte das Pferd für den Langstreckentransport obsolet gemacht. In den Städten war mit der Elektrifizierung der Straßenbahnen das Ende der Pferdearbeitskraft im Massenverkehr absehbar und mit dem Siegeszug des Automobils verlor es rasant seine Bedeutung für den Individualverkehr. Das elegante Kutschpferd hatte ebenso ausgedient wie die Vollblutgeprägte Militärremonte.
Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift "Starke Pferde" @ Der Nonius